In diesem Ratgeber bekommst du einen klaren Einstieg in das Thema. Du lernst, warum geprüfte Bauteile nach DIN EN 1627 (RC-Klassen) und ein sauberer Einbau so wichtig sind.

Laut aktuellen Zahlen scheitert fast die Hälfte aller Einbruchsversuche, weil Täter nicht schnell genug ins Objekt kommen. Genau das nutzen wir: Zeit gewinnen und Angriffe verhindern.

Wir zeigen dir, welche Komponenten sich lohnen, wie Nachrüstung nach DIN 18104 funktioniert und welche Förderprogramme wie BAFA (BEG EM) oder KfW (Kredit 159, 261) du nutzen kannst. Für eine persönliche Beratung und den fachgerechten Einbau vor Ort schau bei Fensterbauer Bürbach in Siegen – Beratung & Einbau vorbei.

Der Fokus liegt auf praktischen Schritten: mechanische Verstärkung, passende elektronische Systeme und richtiges Verhalten im Alltag. So steigerst du die Sicherheit deines Hauses messbar und ohne unnötigen Komfortverlust.

Warum Zeit der größte Gegner von Einbrechern ist

Jede Minute zählt: Wie Zeit Täter zum Aufgeben zwingt. 2024 wurden 78.436 Wohnungseinbrüche registriert; der durchschnittliche Schaden liegt bei 3.800 Euro.

Die Kriminalstatistik zeigt: rund 70 Prozent der Täter nutzen einen Schraubendreher zum Aufhebeln, etwa 7 Prozent bohren ins Glas. Fast die Hälfte der Versuche scheitert; viele Einbrecher brechen nach etwa fünf Minuten ab.

Je mehr du den Zugang verzögerst, desto größer die Chance, dass der Versuch stoppt. Stabile Beschläge, geprüfte Verglasungen und Mehrfachverriegelungen schaffen messbaren Einbruchschutz.

Mechanische Barrieren und elektronische Melder erhöhen den Druck auf Täter. Beleuchtung, Sichtbeziehungen und wachsame Nachbarn reduzieren die Verweildauer zusätzlich.

Einbruchschutz zuhause für Tür & Fenster: Ihr Fahrplan

Beginne mit einer Bestandsaufnahme: Wo sind die schwächsten Zugänge am Haus? Prüfe alle zugänglichen Fenster und Türen, besonders Erdgeschoss, Keller, Terrasse und Balkon.

Lege konkrete RC-Ziele fest (mindestens RC2) und plane die Kombination aus mechanischen Maßnahmen wie Beschlägen, Riegeln und Zylindern sowie elektronischer Überwachung.

Prüfe Nachrüst‑Möglichkeiten: DIN 18104-konforme Zusatzsicherungen, Querriegel, Bandseitensicherungen und abschließbare Griffe sind oft schnell umzusetzen.

Ergänze eine einfache Meldelinie mit Tür-/Fensterkontakten, Innensirene und optionaler Notrufweiterleitung. Passe Bedienung und Alarme an die Bedürfnisse der Bewohner an.

Maßnahme Priorität Nutzen
Bestandscheck aller Zugänge Hoch Schnelle Risikoerkennung
Mechanische Nachrüstung (RC2+) Hoch Verzögerung beim Aufhebeln
Einfaches Alarmpaket Mittel Sofortige Warnung und Abschreckung
Außenbeleuchtung & Sichtachsen Mittel Früherkennung von Annäherungen

Entscheide, ob du zuerst kritische Zugänge hart absicherst oder gleich ein Basispaket für die ganze Haus Wohnung umsetzt. Nutze Förderprogramme (KfW 159/261, BAFA BEG EM) und kläre Fristen vor Auftragsvergabe.

Dokumentiere jede Umsetzung und warte Komponenten regelmäßig, damit das System verlässlich bleibt.

DIN EN 1627 verstehen: RC-Klassen für Türen und Fenster

DIN EN 1627 legt fest, wie Widerstandsklassen (RC) die Schutzwirkung messen. Die Norm bewertet komplette Konstruktionen: Rahmen, Beschlag, Schloss, Verglasung und fachgerechter Einbau.

Im Wohnbereich kommen meist RC1 bis RC3 zum Einsatz. Die Polizei empfiehlt mindestens RC2. Diese Klasse hält einen Gelegenheitstäter mit Schraubendreher, Zange oder Keil mindestens drei Minuten auf.

RC3 steigert den Schutz. Hier kommen zusätzliche Werkzeuge wie Brechstange zum Einsatz und die Prüfzeiten liegen bei rund fünf Minuten. Ab RC3 ist einbruchhemmende Verglasung sinnvoll.

Klasse Werkzeuge Mindestwiderstand
RC1 manuelle Hebelversuche kurzer Schutz
RC2 Schraubendreher, Zange, Keil mind. 3 Minuten
RC3 zus. Brechstange, stärkere Hebel mind. 5 Minuten, geprüfte Verglasung

Achte darauf, dass Fenster und Türen als System zertifiziert sind, nicht nur einzelne Teile. Im Bestand ist eine Nachrüstung möglich, wenn Statik und Beschlagaufnahmen passen.

Tipp: Lass Montage und Prüfung von einem Fachbetrieb durchführen, damit die Sicherheit der geprüften Konstruktion auch vor Ort wirksam wird.

Schwachstelle Terrassen- und Balkontür gezielt absichern

Terrassen- und Balkonzugänge sind oft die schwächste Stelle am Haus. Knapp 50 Prozent der Einbrüche in Einfamilienhäusern laufen über den Terrassenzugang, nur etwa 12 Prozent über die Haustür.

Schiebeelemente locken Einbrecher, weil sie rückseitig schlecht einsehbar sind. Sichern kannst du sie mit einbruchhemmenden Beschlägen, Pilzkopfzapfen und abschließbaren Griffen. Zusatzriegel erhöhen die Widerstandzeit deutlich.

Ergänze Bandseitensicherungen und durchgehende Schließleisten, damit Hebelwerkzeuge keinen Ansatz finden. Bei Glasflächen sind geprüfte Verglasungen oder Sicherheitsfolien sinnvoll.

Risiko Maßnahme Nutzen
Terrassenzugang (ca. 50 % laut Kriminalstatistik) Einbruchhemmende Beschläge + Zusatzriegel Erhöhte Verzögerungszeit
Balkontür (erreichbar) Bandseitensicherung + Kontaktmelder Schutz vor Aufhebeln
Nebeneingänge (Garten/Keller) Mechanische Sicherungen + Licht Abschreckung und Früherkennung

Prüfe Steighilfen wie Mülltonnen oder Rankhilfen und entferne sie. Bei hohem Risiko sind RC2- oder RC3-Elemente oder geprüfte Nachrüstlösungen empfehlenswert. Kombiniere mechanische Maßnahmen mit Kontakten, um Alarmmeldungen zu ermöglichen.

Mechanische Nachrüstung: Was wirklich wirkt

Mit geprüften Nachrüstsätzen lassen sich Zugänge zuverlässig härten. Orientierung bietet die DIN 18104: Sie listet aufschraubbare und falzintegrierte Produkte, die in Bestandsbauten messbar schützen.

Setze auf geprüfte Zusatzlösungen wie Querriegel, Zusatzschlösser und Mehrfachverriegelungen. Bandseitensicherungen und stabile Schließbleche verhindern ein schnelles Aufhebeln.

Wähle das passende schloss‑System: Mehrfachverriegelungen nach DIN 18251 (Klasse ≥3) kombiniert mit Profilzylindern nach DIN 18252 mit Bohr‑ und Ziehschutz erhöhen die Widerstandzeit deutlich.

Ergänze Schutzbeschläge nach DIN 18257 (ES1–ES3) und bei fenstern Pilzkopfzapfen‑Beschläge sowie abschließbare Griffe. Die Kombination aus Querriegel, Schutzbeschlag und Bandseitensicherung schafft eine starke Gesamtsperre.

Maßnahme Norm/Typ Nutzen
Querriegel aufschraubbar/DIN 18104 hohe Flächenwirkung, Verzögerung
Mehrfachverriegelung DIN 18251 ≥Kl.3 verbesserte Gegenkräfte
Profilzylinder DIN 18252 mit Bohrschutz Schutz vor Zylinderangriff
Schutzbeschlag DIN 18257 ES1–ES3 Ziehschutz, erschwert Manipulation

Lass den Einbau immer durch Fachbetriebe durchführen. Nur fachgerechte Verschraubung und Untergrundprüfung sichern die volle Wirksamkeit. Dokumentiere Seriennummern und Zertifikate für Versicherung und Nachweis.

Sicherheitsschlösser und Mehrfachverriegelungen richtig wählen

Das richtige schloss entscheidet oft, ob ein Einbrecher scheitert oder Erfolg hat. Wähle Einsteckschlösser nach DIN 18251, idealerweise Klasse 4 oder 5. Diese Schlösser bieten hohe Sicherheit gegen gezielte Angriffe.

Für Haustüren sind Mehrfachverriegelungen mit Hakenriegeln empfehlenswert. Sie klemmen den Rahmen an mehreren Punkten und reduzieren Kipp- und Hebelversuche deutlich.

Achte darauf, dass Schloss, Schließblech und Zarge als System passen. Rollzapfen reichen oft nicht aus. Querriegelschlösser (Panzerriegel) sichern die komplette Breite und helfen besonders bei schwachen Zargen.

System Nutzen Hinweis Montage
Einsteckschloss DIN 18251 Kl.4/5 Hoher Widerstand gegen Brechen und Hebeln Fachbetrieb wählen, präzise Passung nötig
Mehrfachverriegelung mit Hakenriegel Rahmenkraft an mehreren Punkten Geeignet für moderne Haustüren
Querriegelschloss (Panzerriegel) Flächenwirkung bei schwacher Zarge Montage auf der Türinnenseite, verstärkt Schließblech

Die Polizei empfiehlt geprüfte Systeme statt No‑Name‑Teilen. Lass die Anlage final einstellen, damit alle Riegel sauber greifen. Ergänze geschützte Schließanlagen, um unautorisierte Kopien zu verhindern.

Fenster absichern: RC2-Fenster, abschließbare Griffe, Zusatzsicherungen

Sichere Verglasungen und stabile Beschläge sind der Schlüssel zu mehr Wohnschutz. Die Polizei empfiehlt RC2‑Elemente mit pilzkopfartigen Zapfen und einbruchhemmender Verglasung.

Montiere abschließbare Griffe, damit ein Loch im Glas nicht zum schnellen Öffnen führt. Rund 70% der Täter hebeln mit Schraubendreher; etwa 7% bohren ins Glas, um zu entriegeln.

Ergänze aufschraubbare Zusatzsicherungen nach DIN 18104, etwa Stangen- oder Scharnierseitensicherungen. Achte auf eingestellte Beschläge: Anpressdruck, Schließzapfen und Bänder müssen passen.

Prüfe, ob Rahmen die Kräfte aufnehmen. Manchmal ist ein Austausch effizienter als viele Nachrüstteile.

Maßnahme Nutzen Hinweis
RC2-Beschläge + Pilzkopfzapfen Erhöhte Widerstandszeit Empfohlen in der Wohnung
Abschließbarer Griff Verhindert Entriegeln nach Glasbruch Einfach und wirkungsvoll
DIN 18104 Zusatzsicherungen Zusätzliche Barriere Aufschraubbar, schnell montiert

Nutze Kontaktmelder und Innensirene als Ergänzung. Stelle sicher, dass Fenster Türen und angrenzende Elemente ein einheitliches Niveau haben, und ergänze das Schloss-Konzept an benachbarten Zugängen mit Mehrfachverriegelung.

Rollläden und Jalousien: Abschreckung mit Augenmaß

Nicht jedes Rollo bietet Schutz: Technik und Montage entscheiden über die Wirksamkeit.

Herkömmliche Rollos dienen meist nur Sicht- und Sonnenschutz. Sie lassen sich leicht hochdrücken und bieten keine nennenswerte Barriere gegen Einbrecher.

Setze stattdessen auf einbruchhemmende Rollläden mit verstärkten Führungsschienen und Hochschiebesicherungen. Solche Systeme wirken mechanisch und lassen sich ins Smart Home integrieren.

Verschlossen dauernd stehende Jalousien signalisieren Abwesenheit. Automatisiere Zeitprofile, damit dein Haus belebt wirkt und Anwesenheit simuliert.

Aspekt Einfaches Rollo Einbruchhemmender Rollladen
Schutzwirkung gering hoch (Hochschiebesicherung)
Integration manuell, einfach Smart‑Home‑fähig, Zeitschaltung
Empfehlung (Erdgeschoss) nicht ausreichend empfohlen, ggf. zusätzliche Gitter
Wartung geringer Aufwand Antriebsprüfung empfohlen

Kombiniere Rollläden mit Außenlicht und Bewegungsmeldern. Achte auf Sturm‑ und manipulationssichere Endleisten. Pflege Antriebe und Hinderniserkennung regelmäßig, damit keine Fehlfunktionen entstehen.

Beachte Hinweise der Polizei: Mechanische Grundsicherung hat Vorrang; Rollläden sind eine sinnvolle Ergänzung, ersetzen aber keine zertifizierten Maßnahmen an Zugängen.

Smart Home, Alarmanlagen und Benachrichtigung aufs Smartphone

Smart‑Home‑Technik verwandelt Meldungen in sofortige Aktionen und Benachrichtigungen auf deinem Smartphone.

Tür‑/Fensterkontakte melden Öffnungen per App und lassen sich mit einer lauten Innensirene koppeln. So bekommst du Push‑Benachrichtigungen und hörst einen klaren Alarm, auch wenn du nicht vor Ort bist.

Stelle dein System so ein, dass Licht, Musik und Rollläden Anwesenheit simulieren. Kameras per WLAN‑App geben dir zudem Live‑Bilder. Vermeide Attrappen; setze auf echte Geräte mit datenschutzkonformer Ausrichtung.

Plane die Kombination aus Außenbewegungsmeldern und einer Lichtschranke mit Handybenachrichtigung, damit du frühzeitig informiert wirst.

Feature Nutzen Tipp
Tür-/Fensterkontakte Sofortige Push‑Meldung bei Öffnung Mit Innensirene kombinieren
Außenbewegungsmelder + Lichtschranke Früherkennung von Annäherungen Handy‑Benachrichtigung aktivieren
Alarmaufschaltung Schnelle Intervention durch Dienst Nur geprüfte Anbieter wählen
Automationen (Licht, Musik, Rollläden) Simuliert Anwesenheit Szenen für alle Bewohner anlegen

Wähle Anlagen, die den Verschlusszustand überwachen und optional an einen Sicherheitsdienst weiterleiten. Achte auf einfache Bedienung, damit alle Bewohner die Szenen „Haus verlassen“ oder „Nachtmodus“ nutzen können.

Teste regelmäßig Funkreichweite, Batteriestatus und die App‑Benachrichtigungen. Ergänze Rauch‑ und Wassermelder, um den Nutzen deines Systems über reinen Einbruchschutz hinaus zu erhöhen.

Passiver Schutz: Beleuchtung, Sichtachsen und Grundstücksgrenzen

Klare Sichtachsen und gepflegte Grundstücksgrenzen machen dein Objekt weniger attraktiv für Einbrecher.

Beleuchte alle Zugänge am Hause konsequent, auch rückwärtige Bereiche. Nutze Bewegungsmelder und helles Licht, damit Annäherungen sofort sichtbar werden.

Halte Sichtachsen frei und entferne Steighilfen. So verhindern Bewohner, dass Täter unbemerkt bleiben.

Plane Grenzen und Sichtschutz mit Augenmaß. Grundstücksgrenzen & Sichtschutz: Zaun, Mauer oder Hecke hilft dir bei der Auswahl.

Eine robuste Optik von Türen und Fenstern signalisiert hohen Aufwand und wirkt abschreckend. Verzichte auf Kamera‑Attrappen; Profis erkennen sie schnell.

Nutze Rollläden ergänzend, nicht als Ersatz für mechanische Lösungen. Koordiniere Nachbarschaftshilfe, damit dein Haus bewohnt wirkt.

Maßnahme Wirkung Wartung
Außenbeleuchtung + Bewegungsmelder Erhöht Entdeckungsrisiko Batterie/Leuchtmittel jährlich prüfen
Sichtachsen frei halten Weniger Versteckmöglichkeiten Gartenpflege saisonal
Sichtschutz mit Zaun/Hecke Privatsphäre und Abgrenzung Heckenschnitt 1–2× pro Jahr
Robuste Optik an Zugängen Signalwirkung, Abschreckung Sichtprüfung, Anstrich bei Bedarf

Verhalten im Alltag und bei Abwesenheit

Im Alltag entscheiden oft kleine Routinen, ob ein Einbrecher Erfolg hat oder abbricht.

Schließe beim Verlassen alle Fenster und Terrassentüren. Verlasse die Wohnung niemals mit gekippten Fenstern; schon wenige Minuten Nachlässigkeit reichen. Schließe die Haustür immer zweifach und lasse keine Schlüssel von innen stecken.

Vermeide Hinweise auf Abwesenheit: keine Reise‑Posts in sozialen Medien. Nutze Zeitschaltuhren für Licht und Rollläden. Bitte Nachbarn, den Briefkasten zu leeren und Blickkontakt zu halten.

Lege in den eigenen vier Wänden Notfallroutinen fest. Wer informiert im Ernstfall wen? Nutze Checklisten vor der Abfahrt: Fenster zu, Geräte aus, Alarm scharf. Erstelle eine Inventarliste mit Wertsachen für schnellere Schadensmeldungen.

Maßnahme Nutzen Tipp
Zweifach abschließen Erhöhte Sicherheit beim Verlassen Schlüssel nicht innen lassen
Zeitschaltuhren & Nachbarn Scheinbare Anwesenheit Briefkasten regelmäßig leeren
Checkliste vor Abfahrt Systematische Kontrolle Fenster, Alarm, Geräte prüfen
Inventarliste Schnelle Schadensbearbeitung Fotos & Seriennummern dokumentieren

Förderungen für Einbruchschutz nutzen

Mit den richtigen Zuschüssen wird der Einbau geprüfter Systeme erschwinglicher. Staatliche Programme wie BAFA BEG EM, KfW 261 und KfW 159 unterstützen Sie gezielt bei Schutzmaßnahmen am Haus.

Die KfW‑159 fördert Einzelmaßnahmen und ist oft attraktiv. Beispiel: Angebote starten ab einem effektiven Jahreszins von etwa 2,21 Prozent. Gefördert werden einbruchhemmende Türen, Gitter, Rollläden, Nachrüstsysteme, Alarm‑ und Warnanlagen sowie Smart‑Home‑Sicherheit.

Wichtig: Antrag und Zusage müssen vor Auftragserteilung vorliegen. Lassen Sie sich neutral beraten; kriminalpolizeiliche Stellen geben praxisnahe Hinweise zur Auswahl geeigneter Maßnahmen.

Praktische Schritte:

Aspekt Programm Wichtig
Einzelmaßnahmen (Türen, Rollläden, Nachrüstung) KfW 159 Antrag vor Beginn; effektiver Zinssatz ab ~2,21 Prozent
Komplettpakete / Effizienzmaßnahmen BAFA BEG EM, KfW 261 Kombination mit energetischer Sanierung möglich
Neutrale Entscheidungshilfe Kriminalpolizeiliche Beratung Unabhängige Empfehlungen zur Maßnahmewahl

Prüfen Sie, ob eine Einzelmaßnahme (KfW 159) oder ein Paket (BAFA/KfW 261) besser passt. Sammeln Sie Angebote, Zertifikate (DIN‑Normen) und Rechnungen als Nachweis. Für detaillierte Konditionen und Antragswege lesen Sie die KfW‑Infos: KfW-Informationen zum Einbruchschutz.

Beratung & professioneller Einbau in Ihrer Region

Eine professionelle Vor‑Ort‑Analyse schafft Klarheit über Sinn und Aufwand. Fachbetriebe prüfen, ob ein Austausch oder eine Nachrüstung von Haustüren und Fenster wirtschaftlicher ist.

Nutzen Sie polizeiliche Beratungsstellen für eine neutrale Gefährdungs‑Einschätzung. Diese Stellen beraten kostenlos und geben praxisnahe Hinweise zur Priorisierung.

Wählen Sie Betriebe mit Erfahrung in RC‑Systemen und Nachrüstnormen. Bestehen Sie auf einen klaren Ablaufplan: Demontage, Montage, Justage, Funktionsprüfung und Dokumentation.

Schritt Nutzen Konkreter Tipp
Vor‑Ort‑Analyse Klare Entscheidungsgrundlage Fotos, Maße und Offerte einfordern
Gewerke‑Koordination Reibungsloser Einbau Elektrik und Bau früh einplanen
Prüfung & Abnahme Normgerechte Montage Prüfprotokoll und Seriennummern verlangen
Einweisung & Wartung Langfristige Funktionssicherheit Wartungsintervalle schriftlich festlegen

Fordern Sie Referenzen und Gewährleistungszusagen. Dokumente und Protokolle stärken Ihre Rechte und zeigen potenziellen Einbrecher, dass das Objekt professionell gesichert ist.

Fachbetriebe und Beratungsstellen zusammen steigern die Erfolgschancen deutlich: Rund 46,8 Prozent der Versuche scheitern bereits an gut gesicherten Türen und Fenstern.

Recht und Praxis bei Überwachungskameras

Moderne Außenkameras liefern Live‑Bilder aufs Smartphone und erhöhen die Kontrolle über dein Haus. Achte darauf, dass die Geräte nur dein Grundstück erfassen; Nachbarflächen und öffentliche Wege dürfen nicht mitgefilmt werden.

Bringe ein gut sichtbares Hinweisschild an. Das ist in vielen Fällen Pflicht und informiert Besucher transparent über die Aufzeichnung.

Setze auf echte, datensparsame Systeme mit verschlüsselter Verbindung und regelmäßigen Updates. Attrappen empfehlen Expertinnen nicht; echte Alarmsignale und App‑Benachrichtigungen sind wirksamer.

Aspekt Praxis Hinweis
Ausrichtung Nur eigenes Gelände Blenden oder Begrenzungswinkel nutzen
Mehrparteien‑Wohnung Gemeinschaftsrecht prüfen Schriftliche Zustimmung oft nötig
Datenspeicherung Kurzfristig, verschlüsselt Fristen einhalten, Löschung dokumentieren

Verbinde Kameras nur mit professioneller Aufschaltung, wenn die Überwachung organisatorisch betreut wird. Schütze Accounts mit starken Passwörtern und aktiviere Updates.

Ziehe abschließend Polizei‑Empfehlungen hinzu und priorisiere mechanische Grundsicherung neben technischer Überwachung. So bleibt die Sicherheit deiner Anlage belastbar und rechtlich sauber.

Weiterführende rechtliche Details findest du in der Übersicht zur privaten Videoüberwachung: Rechtliche Grundlagen zur privaten Videoüberwachung.

Wenn es passiert ist: Richtig reagieren und absichern

Nach einem Einbruch sind klare Schritte wichtig, um Sicherheit und Beweise zu sichern.

Bewahre Ruhe und verlasse sofort das Haus oder die Wohnung. Wähle den Notruf 110 und verändere nichts am Tatort.

Stelle dich nicht auf Konfrontation ein. Merke dir stattdessen Tätermerkmale, Fluchtrichtung und mögliche Fahrzeuge.

Kontaktiere umgehend deine Versicherung und dokumentiere Schäden mit Fotos, sobald Polizei und Einsatzkräfte die Freigabe geben.

Sperre Karten, Ausweise und SIM sofort über den zentralen Sperr‑Notruf 116 116, um Missbrauch zu verhindern.

Plane kurzfristige Absicherungen wie Notverglasung oder Übergangstüren, bis die finale Sanierung erfolgt. Verschraube schwere Tresore (bis 500 kg) am Untergrund.

Nutze psychologische Hilfe, etwa den Weißen Ring, wenn das Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden leidet. Ergänze und aktualisiere danach deine Inventarliste und Belege für eine zügige Regulierung.

Schritt Warum Konkrete Handlung
Ort verlassen & 110 Eigenschutz & schnelle Einsatzleitung Tür schließen, Abstand halten, Notruf anrufen
Tatort unverändert lassen Beweissicherung Keine Räume betreten, keine Gegenstände bewegen
Kontakt Sperr‑Hotline 116 116 Verhinderung von Identitäts‑ und Kartenmissbrauch Karten/Telefon sofort sperren lassen
Versicherung & Dokumentation Schnelle Regulierung Fotos, Inventarliste, Rechnungen bereitstellen

Fazit

Wer Mechanik, Beleuchtung und Nachbarschaft kombiniert, macht sein Haus zur schwereren Zielscheibe.

Effektiver Schutz beginnt mit RC‑geprüften Fenster und Türen, passenden Beschlägen und einer fachgerechten Montage am Haus. Ergänze mechanische Maßnahmen durch Alarmkontakte und smarte Steuerung, damit die Sicherheit deutlich steigt.

Passive Schritte wie gute Beleuchtung, klare Sichtachsen und vorsichtiges Verhalten kosten wenig und wirken stark gegen Einbrecher. Einbruchhemmende Rollläden helfen, doch geschlossene Jalousien oder einfache Rollos ersetzen keine Grundsicherung.

Nutze Beratung, Förderprogramme und prüfe Maßnahmen regelmäßig. So sinkt die Erfolgsquote der Täter spürbar (rund 46,8 % scheitern an guter Sicherung) und deinem Hause bleibt langfristig sicherer.

 

Von Tavendel